Anbahnung von selbstbestimmtem Handeln und sozialer Kompetenz bei Schülern mit besonderem pädagogischen Bedarf im Bereich der Freizeiterziehung

Homepage:http://www.hks-maulburg.de
Beschreibung:Mit Blick auf die zukünftige Lebenssituation von Schülerinnen und Schülern mit geistiger Behinderung hat der Bereich der Freizeiterziehung neben den Bereichen Arbeiten, Wohnen und Partnerschaft zentrale Bedeutung. Unter all den genannten Feldern ist der Freizeitbereich derjenige, bei dem begleitende Strukturen weitgehend fehlen und Menschen mit Behinderung auf sich selbst gestellt sind.

In Unterrichtsgesprächen haben wir Schüler und Schülerinnen zu ihrem Freizeitverhalten befragt. Ergänzend dazu wurde ein Elternfragebogen sowie ein Lehrerfragebogen ausgearbeitet. Die Auswertungen führten zu konkreten Unterrichtsprojekten. Musik, Sport und der Medienbereich waren oft genannte Felder in denen sich unsere Schüler in ihrer Freizeit betätigen. Da sich die Beschäftigung mit Musik aber hauptsächlich auf den Musikkonsum beschränkt, entschlossen wir uns in Zusammenarbeit mit der Musikschule Steinen- Schopfheim einen Perkussionskurs anzubieten. Eine Oberstufenklasse startete einen Gitarrenkurs. Aber auch Projekte in anderen Freizeitbereichen wurden initiiert. Gefördert durch das Comenius- Programm besuchen zwei Mittelstufenklassen regelmäßig einen Klettergarten. Im Werkstufenbereich wurde eine „Computer- und Video- AG“ eingerichtet.

Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt galt der Entwicklung einer Konzeption für den Bereich der Freizeiterziehung. Im bisherigen Verlauf des Projekts konnten wir die Grundzüge einer solchen erarbeiten. Interessant und befruchtend für die Entwicklung einer Konzeption waren die Begegnungen und der Austausch mit den Projektpartnern aus Griechenland und der Slowakei. Die Projekttreffen ermöglichten ganz konkrete Einblicke in die Bedingungen und Arbeitsweise in den Partnerländern, was in starkem Maße zur Reflexion anregte.
So kristallisierte sich beispielsweise heraus, dass für selbstbestimmtes Handeln im Freizeitbereich ganz bestimmte Basiskompetenzen notwendig sind. Zum einen müssen die Schülerinnen und Schüler lernen, ihre eigenen Möglichkeiten und Grenzen einzuschätzen. Dazu gehört auch, dass sie vielfältige Möglichkeiten der Freizeitgestaltung kennen lernen. Eine weitere wichtige Kompetenz ist die Mobilität, dazu gehört z.B. die selbständige Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, wie die Fähigkeit sich in der näheren Umgebung orientieren zu können. Integration in bestehende Freizeiteinrichtungen wird langfristig auch nur dann gelingen können, wenn junge Menschen mit Behinderung in der Lage sind, Spielregeln im Umgang mit Mitmenschen zu beachten und umzusetzen. Von Vorteil ist es auch, wenn die Schülerinnen und Schüler gelernt haben, eine Telefonzelle zu nutzen oder mit einem Handy umzugehen.

Es wird deutlich, dass es darum geht, ganzheitliches Lernen im sozialen Kontext zu eröffnen. Erworbene Fertigkeiten, Kenntnisse und Einstellungen geben dem Schüler Möglichkeiten zu entscheiden und individuelle Vorlieben zu entwickeln. Das schafft die Voraussetzungen zu selbstbestimmten Handeln.
Weitere Aufgabe wird sein, das bisher Erarbeitete zu konkretisieren und zu differenzieren, die Angebote für Schüler sinnvoll zu erweitern und den inhaltlichen Austausch mit den Projektpartnern fortzuführen.

Koordinator:4th Primary School of Thessaloniki
Ort:Thessaloniki
Land:Griechenland
Andere Teilnehmer:Specialna Zaklanda Skola Internata, Roznava, Slovakia
Helen- Keller- Schule, Schule für Körperbehinderte und Schule für Geistigbehinderte,Maulburg, Deutschland
Laufzeit von:2004-01-01
Laufzeit bis:2005-01-01
Lehrfächer der Teilnehmer:k. A.
Endprodukt/Ergebnis:> Konzeption für den Bereich Freizeiterziehung
Kontaktperson:Claus Porzelt
Land:Deutschland
Telefon:07622/ 67700

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